In Bayern verschwinden täglich 18,0 Hektar Land unter Beton und Asphalt (Stand 08/12). Das entspricht einer Fläche von 25 Fußballfeldern. Der Flächenverbrauch des Freistaates steht damit an der Spitze der alten Bundesländer. Wohn- und Gewerbegebiete schießen wie Pilze aus dem Boden.
 
Flächenverbrauch ein großes Problem der Zukunft!

In Großostheims vier Ortsteilen leben etwa 16.400 Einwohner. Die Gemarkungsgröße beträgt 4.431 ha. Davon sind etwa 20% als Gebäude-, Frei- und Gewerbeflächen genutzt. Etwa 50% stehen der Landwirtschaft als Nutzfläche noch zur Verfügung, 30% sind als Wald verblieben.
Im Hauptort Großostheim allein lebten vor 60 Jahren 5.700 Einwohner auf etwa 45 ha bebauter Fläche. Heute sind es etwa 8.200 auf 295 ha Fläche! Das heißt: Während die Einwohnerzahl um 44% zunahm, nahm die von den Einwohnern »verbrauchte« Fläche um 550% zu! Soll diese Entwicklung einfach so weitergehen?

Einerseits muss Großostheim Wohn-, Ansiedlungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für Industrie und Dienstleistungsbetriebe bieten. Andererseits müssen wir auch unseren Nachkommen dieses Recht und somit freie Flächen zugestehen.
Wachstum muss auf eine umweltverträgliche Weise geschehen, so dass auch künftige Generationen noch unverbautes Land vorfinden, so dass sich Grund- und damit Trinkwasser bilden kann und unsere Landwirtschaft uns ernährt.

Lösungsansätze sind unter anderem:

  • Flächensparende innerörtliche Verdichtung
  • Nutzungskonzepte für leer-stehende Bausubstanz
  • Berücksichtigung von »fußläufigen« Geschäften bei neuen Bebauungsplänen, zur Vermeidung von Innerortsverkehr
  • Nutzung von brachliegenden Wirtschafts- und Wohnflächen
  • Kein weiterer Flächenverbrauch ohne äquivalente Entsiegelung (genaue Überprüfung der vorgeblichen Ausnahmetatbestände und »Schlupflöcher«)
  • Einführung einer Versiegelungsabgabe
  • »Belohnung« für Entsiegelung
  • Stärkung der regionalen Planungsverbände

Auf der Grafik ist die Entwicklung der Flächenausdehnung und -versiegelung von 1945 bis heute gut zu erkennen!

Bild - Flächenverbrauch


Bach und Gau statt Teer und grau
Wer mit offenen Augen unsere Heimat betrachtet wird feststellen, dass wir schon längst die Gestaltungsspielräume unserer Kinder und Enkel versiegeln.
Im Norden unserer Gemarkung hat sich der Ortsteil Ringheim mit Wohn- und Gewerbegebieten bereits an den Bannwald heran gefressen. Östlich davon verschlingt der Kiesabbau Gewann um Gewann in Richtung Großostheim. Auf der anderen Straßenseite fordert der Verkehrslandeplatz eine Startbahnverlängerung bis zur B 469. Östlich davon spukt das nächste Gewerbegebiet am alten langen Handtuch in den Köpfen. Von Großostheim her frisst sich das neue Industriegebiet Kautbühl Richtung Stockstadt. Im Süden der Orte Großostheim, Pflaumheim und Wenigumstadt versiegeln Neubaugebiete die strukturreichsten und ökologisch wertvollsten Bestandteile unserer Gemarkungen.
Dazu noch die Vorstellung einer Pflaumheimer Umgehungsstraße, die mit zwölf Hektar Flächenverbrauch sämtliche Biotopachsen zerschneidet und damit die Bemühungen der vergangenen Jahre um einen Biotopverbund ad absurdum führt.

Welche Antworten wollen wir unseren Kindern geben?

Schluss mit dem enormen Flächenverbrauch!


Großostheim hat seine bebaute Fläche in den letzten 65 Jahren verachtfacht! Da die Gemeinde fortlaufend neue Gewerbegebiete ausweist und neue Straßen plant, nimmt die Landschaftszersiedelung und Bodenversiegelung ständig zu!
Ein großer Teil der Kommunalpolitiker möchte sogar, dass Großostheim -zu schnell- größer und größer wird, ohne sich der möglichen negativen Auswirkungen bewusst zu sein:

  • Verlust der Naherholungsgebiete
  • Gefahr für das Grundwasser
  • Zerstörung des typischen Landschaftsbildes
  • Beeinträchtigung der Entfaltungsmöglichkeiten unserer Kinder

Der Flächenverbrauch ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit.


Link zum Thema Bauen und Flächebverbrauch:
http://www.bund-naturschutz.de/fileadmin/download/bayerns_schoenheit_bewahren/01-13Station_20-06-2006.pdf