Alle reden von der Digitalisierung.
 
Wir fordern sie. Was verstehen wir darunter?
 
In fast jedem Unternehmen und jeder Verwaltung gibt es eine Vielzahl von Geschäftsprozessen. Viele dieser Geschäftsprozesse folgen einfachen, immer gleichen Regeln. Die Bearbeitung solcher, sich stets wiederholender Prozesse ist für die Mitarbeiter in der Regel nicht erfüllend. Über das Jahr gesehen wird hierauf viel Arbeitszeit investiert. Den Menschen von solch repetativen Aufgaben zu entlasten und mit anspruchsvolleren Dingen zu beschäftigen ist sowohl effektiver als auch befriedigender.   
Für genau diese Entlastung kann die Digitalisierung sorgen. Einfache Prozesse werden automatisiert, also maschinell nach bestimmten Regeln bearbeitet. Die Bürgerinnen und Bürger können diese Prozesse von zu Hause aus starten, so wie sie es bei ihren Online-Bestellungen gewohnt sint. 
 
Folgende erste konkrete Schritte wären in Großostheim sinnvoll:
Auf der Internetpräsenz der Gemeinde finden sich unter der Rubrik "Bürger" etliche Formulare und Anträge. Das Auffinden des gesuchten Fomulars stellt sich mangels Suchfunktion extrem schwer dar. Falls der Bürger das Formular nicht findet, wird er in der Telefonzentrale der Gemeinde nachfragen. Dies kostet Zeit. Hat man ein Formular gefunden z.B. das Antragsformular "Lagerfeuer", so muss es ausgedruckt werden - schließlich wird eine Unterschrift verlangt. Offenbar ist vorgesehen, dass das unterschriebene Formular einzukuvertieren und an die Gemeinde zu adressieren ist. Denn eine EMail-Adresse oder ein Ansprechpartner werden auf dem Formular nicht genannt. Der Bürger überträgt noch die Adresse auf das Kuvert und bringt es zur Post. Mangels Ansprechpartner läuft der Brief in die zentrale Poststelle der Gemeinde und muss von dort erst zugeteilt werden bis es auf dem Schreibtisch des richtigen Sachbearbeiters landet.  
Warum können die Dateneingaben des Bürgers nicht elektronisch übertragen werden? Hierfür ist ein einmaliges Authentifizierungsverfahren erforderlich, alles andere wird ohne Zeitverlust an die richtige Person übermittelt. Der Bürger wird entlastet, die Telefonzentrale, die Poststelle und der Sachbearbeiter. Dies ist nur ein Beispiel.
 
Haupteffekte:
- Das stetige Wachstum des Personalaufwands in der Gemeinde wird gebremst.
- Die Gemeinde wird bürgerfreundlicher, da Vor-Ort-Termine (während der Arbeitszeit) seltener erforderlich sind.
 
Nebeneffekte:
- Der Papierverbrauch wird drastisch heruntergefahren.
- Der Autoverkehr für Vor-Ort-Termine wird reduziert."
 
 
 
Dazu haben wir im Januar 2019 einen Antrag gestellt: 
 
"Sachstand zur Digitalisierung der Gemeinde",
 
den wir Ihnen hier gerne noch einmal vorstellen:
 
Sehr geehrte Herr Bürgermeister Jakob,

Digitalisierung“ als Megatrend ist in aller Munde, der Bund plant den „Digitalpakt“, die Bayerische Staatsregierung hat ein eigenes Ministerium für Digitales geschaffen. Die Digitalisierung der Wirtschaft schreitet seit Jahren in großen Schritten voran. Geschäftsprozesse werden standardisiert und elektronisch abgewickelt. Die Bürger sind digitale Dienstleistungen bereits in vielfältiger Weise gewohnt und erwarten dies auch von ihrer Kommune. Digitalisierung kann helfen, die Mitarbeiter der Verwaltung zu entlasten und Überstunden abzubauen bzw. dauerhaft zu reduzieren.

Wir als Junge Liste Bachgau möchten die Gemeinde Großostheim auf ihrem Weg in die Digitalisierung unterstützen. Daher möchten wir gerne erfahren,

  • ob die Gemeinde Großostheim bereits eine eigene Digitalisierungsstrategie aufgestellt hat

  • welche Schritte zur Digitalisierung die Gemeinde Großostheim bereits unternimmt und in nächster Zeit zu unternehmen gedenkt

  • welche Ressourcen noch aufgebaut werden müssen

  • ob eine Zusammenarbeit in Sachen Digitalisierung mit anderen Kommunen oder Verbänden erfolgt

  • wo sie Potentiale sieht, um Prozesse zu automatisieren

  • ob für den Haushalt 2019 und die Folgejahre Mittel berücksichtigt werden.

Bitte bestätigen Sie uns den Antragseingang und behandeln den Antrag bitte im Rahmen einer der nächsten Gemeinderatssitzungen. Vielen Dank!

Artur Schnatz, Dr. Thomas Bechtloff, Thomas Schuler, Alexander Müller